Situation und Zielsetzung: Durch die Ratifizierung der UN-Biodiversitätskonvention hat sich Deutschland verpflichtet, die genetische Vielfalt alter Gemüsesorten zu erhalten. Hierfür gibt es wirtschaftliche, ökologische, kulturelle und ethische Gründe. In Vorstudien des Vereins Dreschflegel e.V. wurde deutlich, dass die noch vorhandene regionale Sortenvielfalt in wenigen Jahren wegzubrechen droht: Das tradierte Erhaltungssystem in unzähligen privaten Gärten geht mit der Überalterung der letzten Generation der ErhalterInnen zu Ende. Gleichzeitig stirbt das überlieferte Wissen um Gemüseanbau und -kultur. Die noch vorhandenen Sorten werden im hoher Geschwindigkeit durch Hybride ersetzt. DasProjekt "Ostfriesisches Saatgut erhalten" hat Konzepte entwickelt, traditionelle Gemüsesorten insbesondere bei Bohnen, Zuckererbsen, Grünkohl und Schalotten in der Region zu erhalten. Es konnten 52 Privatpersonen gefunden werden, die mindestens eine regionale Sorte im eigenen Garten anbauen und weitervermehren. Weiterhin beteiligen sich das Museumsdorf Cloppenburg, der Woldenhof in Wigboldsbuhr, die Krüderee in Aurich und das Regionale Umweltzentrum Papenburg.
Aufgabenstellung: Um die Ergebnisse des Vergleichsanbaus der Gemüsesorten für die Region nutzbar zu machen, unterstützte S4 den Projektleiter Reinhard Ehrentraut von Dreschflegel e.V.:
Alter Gemüsegärtner bei seinen Pflanzen
regionale Bohnensorten
Einführungsvortrag bei einem Patenschaftstreffen
Veröffentlichung: Ostfriesisches Gemüse - Beschreibung regionaler Landsorten mit Grundlagen des Samenbaus
Weitere Informationen: Dreschflegel e.V.: Kulturpflanzen-Sammlung in Ostfriesland
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